Referendariat, Beihilfe und die PKV – Worauf angehende LehrerInnen achten sollten
Florian Anderl 21.08.2025 Versicherung
Das Referendariat ist für viele angehende Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland ein entscheidender Karriereschritt. Neben pädagogischen und bildungsbezogenen Herausforderungen gibt es wichtige finanzielle und versicherungstechnische Entscheidungen zu treffen: Welchen Einfluss hat das Referendariat auf den Beihilfeanspruch? Wer braucht eine Private Krankenversicherung (PKV)? Und worauf sollten ReferendarInnen in Bezug auf diese Themen besonders achten?
Was ist die Beihilfe?
Beihilfe ist eine staatliche Unterstützungsleistung zur Gesundheitsvorsorge für Beamte und angehende Beamte (wie Referendare). Der Dienstherr (das Bundesland Bayern, z.B. für Nürnberg) übernimmt einen prozentualen Anteil der Krankheitskosten - häufig 50% oder mehr. Den restlichen Anteil müssen Beamte selbst absichern.
Private Krankenversicherung (PKV) im Referendariat
Während des Referendariats gilt man als Beamter auf Widerruf. In diesem Status können Sie zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV) wählen. Die meisten entscheiden sich im Referendariat für die PKV, denn:
- Beihilfe deckt einen Teil der Behandlungskosten ab – Die PKV bietet spezielle Beihilfetarife, die lediglich den Restbetrag (Ergänzungsversicherung) abdecken.
- In vielen Fällen ist die PKV günstiger als die GKV, insbesondere für junge und gesunde Menschen.
- Bessere Leistungen: Im Vergleich zur GKV bieten viele PKV-Tarife umfangreiche Zusatzleistungen (z.B. Chefarztbehandlung, Einzelzimmer).
Worauf sollte man achten?
1. Langfristige Entscheidung
Der Wechsel in die PKV sollte gut überlegt sein. Wer einmal privat versichert ist, kommt als Beamter meist nicht mehr ohne Weiteres zurück in die gesetzliche Versicherung. Allerdings sind die meisten Beamten in der PKV mit Beihilfe weit günstiger und besser versichert als in der GKV!
2. Passender PKV-Tarif
Achten Sie darauf, einen spezifischen Beihilfetarif abzuschließen, der optimal zu Ihrem Beihilfesatz passt. Außerdem sollte nicht nur der Beitrag entscheiden; achten Sie auf Leistungen wie Zahnersatz, Sehhilfen, stationäre Behandlungen, Beitragsrückerstattungen und Co. Informieren Sie sich außerdem über Altersrückstellungen und wie Beitragsanpassungen geregelt sind.
3. Beihilfeantrag und Dokumentation
Für die Erstattung durch die Beihilfe müssen Sie die ärztlichen Rechnungen (und ggf. die Erstattungsbescheide der PKV) einreichen. Viele Bundesländer (wie Bayner) bieten mittlerweile digitale Beihilfeanträge an; moderne PKV-Anbieter nutzen typischerweise Apps zur Einreichung.
4. Familiensituation
Für Kinder und Ehepartner kann ein Anspruch auf Beihilfe bestehen. Informieren Sie sich über die Voraussetzungen, um optimalen Schutz für die Familie zu gewährleisten.
Fazit
Beim Start ins Referendariat sollten Sie sich unbedingt zeitnah um Ihre Krankenversicherung kümmern. Die PKV ist für nahezu alle angehende Lehrer attraktiv, birgt aber langfristige Verpflichtungen. Ein individuell passender Beihilfetarif, sorgfältige Auswahl des Versicherers sowie eine saubere Dokumentation sind essenziell – so starten Sie gut abgesichert und sorgenfrei in das Referendariat!
Sprechen Sie unbedingt mit einem unabhängigen Versicherungsexperten, wie uns – so vermeiden Sie teure Fehler und sichern sich die besten Konditionen. Viel Erfolg im Referendariat!